“Achtung YouTube: Die Frist läuft.“

Die Forderungen nach Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Einspruchsmöglichkeiten finde ich klasse.

Nur leider hat sich in der Vergangenheit gezeigt, daß von den großen Ami-Konzernen wie Google, Zwitscher, Facebook&Co ausschließlich als „rechts“ eingestufte Beiträge und Kanäle gelöscht wurden.

Aus persönlicher Erfahrung aus Facebook weiß ich, daß gemeldete heftige beleidigende linke Hasskommentare, zum Teil mit Gewaltandrohungen als „konform mit den Facebook Richtlinien“, geduldet wurden, während andere Teilnehmer wegen veröffentlichten Fakten zum Teil mehrere Wochen gesperrt wurden.

Da die Gewerkschaften, speziell die IG Metall, nicht gerade als „rechts“ verschrien sind, zweifele ich daran, ob sich die Situation der Zensur bei YouTube verbessert. eher im Gegenteil.

Wenn ich mir die Konstellation so anschaue, könnte theoretisch auch eine neue Front im „Krieg gegen Rechts“ mit tatkräftiger Unterstützung der Gewerkschaften aufgebaut werden.

Schau’n mer mal.

Piet, 29.7.2019
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aus dem N8twächter:

Im Jahr 2008 gründete Jörg Sprave seinen YouTube-Kanal “The Slingshot Channel“, auf welchem er selbstgebaute, experimentelle Waffen vorführt und sein Hauptprodukt bewirbt, die “Rambone“-Schleuder. Mit dem Kanal vermochte Herr Sprave aktuell 2,1 Millionen Abonnenten für sich zu gewinnen und nachdem bereits im vergangenen Jahr viele Filmemacher weltweit auf YouTube die immer schärfer werdende Zensur, Demonetarisierung und Inhaltsunterdrückung zu spüren bekamen, gründete er die ‚YouTubersUnion“, in welcher sich mittlerweile rund “15.000 Mitglieder“ organisiert haben.

In einem am 26. Juli 2019 veröffentlichten Filmbeitrag stellt Jörg Sprave den Zusammenschluss der “YouTubersUnion“ mit der größten deutschen Gewerkschaft, der IG-Metall, in der Gründung der Initiative fairtube.info vor. Dort hat man sich zum Ziel gesetzt, “mehr Fairness und Transparenz für alle YouTube-Creator[en] zu schaffen“ und eine Forderungsliste aufgestellt:

  • Transparenz aller Kategorien und Entscheidungskriterien, die Auswirkungen auf die Monetarisierung und die Empfehlung von Videos haben
  • Nachvollziehbarkeit von Einzelentscheidungen — zum Beispiel: Welche Stellen in einem Video verstoßen gegen welche Kriterien?
  • Menschliche, qualifizierte und entscheidungsbefugte Ansprechpartner*innen für die YouTuber
  • Einspruchsmöglichkeiten bei Einzelentscheidungen
  • Eine unabhängige Schlichtungsstelle (Beispiel: Ombudsstelle für den Crowdsourcing Code of Conduct)
  • Mitbestimmung für YouTuber, z. B. in Form eines Beirats

Diese Forderungen wurden am 26. August 2019 schriftlich an YouTube übermittelt und “YouTube hat jetzt Zeit bis zum 23. August 2019, um sich mit uns in Verbindung zu setzen“. Wie Herr Sprave in nachfolgendem Filmbeitrag sagt, möchte man “YouTube dazu bringen, massive Änderungen zugunsten der YouTuber einzuführen“ und weiter wird erklärt, wie die YouTuber, mit der IG-Metall im Rücken, im Einzelnen gegen den Konzern vorgehen wollen, sollte dieser sich weigern gesprächsbereit zu sein:

Inwiefern diese Initiative von Erfolg gekrönt sein mag, wird sich wohl erst dann zeigen, wenn YouTube entweder Gespräche aufnimmt oder die gesetzte Frist ungenutzt verstreichen lassen hat. In jedem Fall wurde man auch in Übersee bereits auf “Fairtube“ aufmerksam und findet bei dem bekannten Kanal “SGTreport“ prominente Unterstützung, welche sich von dort gewiss weiterverbreiten wird.

Quelle: http://n8waechter.info/2019/07/achtung-youtube-die-frist-laeuft/