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Kochkiste. Katalogbild vom Ende des 19. Jahrhunderts Gefunden bei Wikipedia

Da hab ich doch eben über meine Kräuterallerlei Gruppe diese schöne Idee gesichtet, in der man mit wenig Energieaufwand sich dennoch Beilagen wie Reis, Hülsenfrüchte, Suppen, Gemüse und mehr köcheln kann…..ja sogar Gulasch und Geschnetzeltes soll darin möglich sein !

Ich selbst hatte mir noch in meiner Arbeitszeit der Nachtdienste eine Art Henkelmann Prinzip zugelegt, in der ich mein Essen kurz vor Beginn einfüllen konnte und es blieb darin dann warm über viele Stunden, denn ich wusste ja nie WANN ich wirklich zum Essen kam, manchmal war das erst morgens um drei Uhr….und dann in aller Eile. Somit musste es dann griffbereit sein, denn unsere Stationsküche besaß nur eine Mikrowelle…….deren Benutzung widerstrebte mir jedoch gewaltig…

Ich habe mir einen Besuch im Frankfurter Museum für deutsche Tafelkultur gegönnt, welches sehr interessant war. Dort sind einige Utensilien der alten Küchentechnik ausgestellt, besonders auch Dinge die der Frankfurter Gastronomie zugrunde liegen. Es ist kein großes Museum, eher klein und beschaulich, aber wunderbar geeignet um mal mit einem Besuch dorthin zu gehen und sich von engagierten, ehrenamtlichen Mitarbeitern durch die Räumlichkeit führen zu lassen und dabei Einblicke in eine vergangene Zeit bekommt.

Was rede ich so lange, einfach mal hingehen wenn ihr in Frankfurt seid, Sonntag nachmittags von 15.00 – 17.00h ist immer geöffnet. Der Hinweis auf der Webseite mit dem 2G ist noch der alten lockdown Zeit geschuldet, ich war ohne Maske udn ohne 2G dort 😉

Museum für deutsche Tafelkultur

Die Kochkiste ist nichts Neues, denn es gab sie schon in alten Zeiten zu Beginn des 19ten Jahrhunderts. Sie war gedacht als eine gute Möglichkeit Essen warm zu halten bis der Papa von der Arbeit kam oder die Kinder von der Schule zurückkamen. Auch für Festlichkeiten war es wunderbar die Kochkiste zu haben, denn darin konnten die Speisen vor sich hingaren, während man sich in der Zwischenzeit mit der Zubereitung von Salaten und der Tischdekoration beschäftigen konnte.

Unsere Oma hatte das Prinzip „Bettwärme“ als Kochkiste genutzt. Im warmen weichen Federbett gelangen Milchreis und leckere Süppchen vorzüglich und der Milchreis war deshalb nie angebrannt und immer noch schön körnig, so wie er zu sein hat….

Garzeiten in der Kochkiste

Lebensmittel                                              Angarzeit             Kochkistenzeit

Linsen, Bohnen, Kichererbsen 15 Minuten 2 Stunden
Reis 1 Minute 20 Minuten
Dinkelreis, Vollkornreis 1 Minute 60 Minuten
Polenta 1 Minute 60 Minuten
Risotto 3 Minuten 60 Minuten
Serviettenknödel 5 Minuten 2 Stunden
Gulasch, Ragouts 20 Minuten 3 Stunden
Hühner- oder Rindssuppe 10 Minuten 4 Stunden

Wer noch eine Holzkiste übrig hat, kann sich diese prima als Warmhaltekiste vorbereiten. Wichtig ist es daß der Deckel gut dicht ist und der Topf am Besten einen dicken Metallboden hat, der die Herdwärme gespeichert hat. Gut eingepackt in dicke Strohwolle,  ein altes Federkissen oder einer dicken Decke in der (nach Möglichkeit mit Styropor isolierten Kiste ) kann man das schonende Kochkisten Nachgaren auf den Weg bringen.

Ich werde es demnächst mal probieren mit meiner kleinen Kühlboxtasche….denn das was kühlt, müsste auch zum Heißhalten möglich sein.

In einer so ver-rückten Zeit wie dieser, kann ein bewussteres Umgehen mit Allem sicherlich hilfreich sein…..und bisher habe ich es eh schon ähnlich gemacht. Hab nur kurz angebraten oder angekocht, dann die Herdplatte ausgemacht und alles mit der Topfhitze nachgaren lassen.  In Gußeisen und Edelstahltöpfen hält sich die Temperatur bestens.

https://www.umweltberatung.at/die-kochkiste-kochen-ohne-strom-und-gas