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Leben und Tod gehören zusammen – fand auch der Bildeinsteller bei pixabay

Das Bild oben ist ein schönes Symbolbild dafür, wie Leben immer weiter geht. Der Baumstumpf ist zwar abgestorben, vermodert sogar schon, aber aus der Mitte heraus erwächst neues Leben……etwas, worüber auch Emily Levine philosophiert.

Nun, bis eben wußte ich noch nichts von dieser Frau, hatte noch nicht einmal ihren Namen gehört. Von einer guten Freundin flatterte mir soeben eine Nachricht ins Postfach, mit dem Hinweis auf den Blog von Emily.

Wer ist Emily Levine ?

Sie ist eine Frau, die an Lungenkrebs erkrankte und sich dadurch mit dem Leben und Sterben auseinandergesetzt hat, und das in einer sehr humorvollen Art und Weise. Nach der anfänglichen Schockreaktion der Diagnose ging sie ihre ganz eigenen Gedankenwege, die sicherlich nicht für alle anderen Erkrankten angewandt werden können, doch empfehlenswert sind, sich anzuhören…….

Da ich selbst viele Jahre mit Krebskranken gearbeitet und sie bis zum Tode begleitet habe, habe ich dementsprechend hautnahe Eindrücke in diesen Lebensprozeß bekommen. In dem Hospiz wo ich damals tätig war, war ein fröhlicher Umgangston präsent in der Betreuung der Bewohner. Was nicht heißt, daß es nur lustig war, sondern daß auch Trauer, Weinen und Wut vorhanden waren. Vor allem gab es viele stille und wertschätzende Momente, wie zum Beispiel die Gestaltung des Zimmers eines Bewohners, wenn er / sie in die Anderswelt oder vielleicht besser gesagt in eine andere Zeitlinie eingegangen sind.

Wir haben für Klarheit und Ordnung gesorgt, haben die Fenster weit geöffnet, haben die persönlichen wichtigen Dinge dennoch belassen. So kam es vor, daß der Aschenbecher mit der letzten gerauchten Zigarette und seine Rauchutensilien hübsch drapiert waren oder aber die Flasche Rotwein und ein gefülltes Glas hingestellt wurden, wenn es dem Bewohner noch bis zuletzt Freude gemacht hat dieses zu genießen. Ja, und wenn das Verhältnis zwischen den Pflegenden und dem Hinübergegangenen sehr vertraut gewesen ist, dann konnte es schon mal geschehen, daß wir uns nach dem Ritual des Schönmachens und der Zimmerdekoration und still dazusetzten, eine Zigarette rauchten oder ein Schluck Kaffee oder Wein oder Bier auf Denjenigen zu uns nahmen……sozusagen einen letzten kleinen Gruß auf ihn, bei dem wir uns dafür bedankt haben, daß wir ihn begleiten durften.

Einer Frau, sie war Zeugin Jehovas, hatten wir ihre Wachtturmheftchen hingelegt, denn die waren ihr wichtig gewesen. Eine andere Frau hat fast bis zum Schluß Büttenreden zitierte, war früher zu jeder Faschingszeit aktiv gewesen, oft haben wir ihre Aufzeichnungen uns vorgetragen und uns schlapp gelacht. Letztere hatte sogar nach 1 1/2 Jahren Hospizaufenthalt, das Hospiz wieder lebend verlassen, da es ihr unter unserer Betreuung wieder so gut ging, daß kein Hospizaufenthalt mehr genehmigt wurde. Sie ging dann erst zwei Jahre später in die geistige Welt ein.

Ein ganz schönes Erlebnis verbinde ich mit einer spirituellen Bewohnerin, die so wie ich eine Vorliebe für Indien hatte. Wir haben sie mit ihrem Lieblingsöl eingeölt, haben ihre Lieblingsmantren spielen lassen, Räucherstäbchen angezündet und sie gekleidet in das, was ihr Wunsch war, was sie sich zusammen mit mir herausgesucht hatte. Ich entsinne mich noch, daß sie sich einige Wochen zuvor erst diese ganz schicke bestickte sauteure Seidenjacke bestellt hatte und als sie geliefert wurde mich anschaute und meinte „Ich bin doch echt doof oder ? Da bestelle ich mir eine neue Jacke und benötige sie bald gar nicht mehr…..“ Meine Antwort darauf war „Evelyn, es ist doch vollkommen in Ordnung so; DU entscheidest wie Du gehen möchtest und wie du dich kleiden möchtest, niemand Anderes hat das zu entscheiden !“

Eine andere Frau liebte Dirndl, sie hatte sich vor ihrer Hinfälligkeit ein Dirndl neu gekauft, das wollte sie anziehen……und sie sah wunderschön darin aus…….

Anmerkung zur Jetztzeit ( den Artikel hab ich schon vor über 2 jahren verfasst ): 

Es ist grob sträflich was grad in Hospizen zur Corona Zeit abgegangen ist und auch weiterhin noch geschieht. Da werden schwerkranke, sterbende Menschen in ihren letzten Lebensstunden oder Wochen mit Maske und Vermummungsgestalten die sich Hospizpflegende nennen, betreut……und nicht nur das, man testet sie sogar und verabreicht ihnen das genverändernde Material…….die Begründerin der Hospizbewegung kann sich sicherlich darüber nur noch im Grab herumdrehen oder von ihrem Platz in der geistigen Welt kopfschüttelnd auf uns herunterblicken.

Cicely Saunders – Begründerin der Hospizbewegung

Auf dem Blog Emilys Universe fand ich einige interessante Aussagen zur Artikel Thematik.

„Warum Sie diesen Blog lesen sollten

Denn nicht nur ich lebe und sterbe gleichzeitig, sondern wir alle, von der Geburt, über die Empfängnis bis hin zum Tod. Zellen haben Verfallsdaten eingebaut; ganze Organe degenerieren und werden in vorhersehbaren Zyklen regeneriert. Der Körper ist ein Mikrokosmos des größeren, kosmischen Prozesses von Leben und Tod. Wie bewegen wir uns in diesem Spektrum, wie gehen wir mit den Veränderungen um, wie bleiben wir in Kontakt mit der tatsächlichen Realität? Zugegeben, ich bin ein Sonderling, aber trotzdem, vielleicht hat meine Erfahrung eine Bedeutung für dich.

Und nicht nur wir – du und ich – leben und sterben gleichzeitig. Glaubenssysteme, Ökosysteme, Imperien, Planeten – auch das Universum – leben und sterben gleichzeitig. In einer Zeit, in der die Menschen das eine oder andere leugnen, ob es nun Trump-Anhänger mit ihrer alternativen Tatsachenrealität sind – „Es gibt keinen künstlichen Klimawandel“; die Finanzindustrie mit ihrer derivativen Realität – Finanzinstrumente, die an eine materielle Realität gebunden sind; oder das Segment der KI-Gemeinschaft, das denkt, dass sie unsere Evolution von der kohlenstoffbasierten Realität zur silikonbasierten Realität lenken können – möchte ich für die tatsächliche Realität eintreten. Wirklich, ich kann dir nicht sagen, wie toll es ist, darin verankert zu sein.

Oh, warte. Ich kann es. Und das werde ich. Und deshalb solltest du diesen Blog lesen.

Das und die Tatsache, dass es einige gute Witze geben wird.“

Übersetzt mit https://www.deepl.com/translator

In ihrem eigenen Blog hat sie diverse Themen angeschnitten, ihre eigene Sicht auf Politik, Gesundheit und Sozialstrukturen uns vermittelt, Ansichten mit denen ich nicht so konform gehe…..aber das muß ich ja auch nicht. Sie hat einen jüdischen Hintergrund, weshalb ihre Sicht da doch etwas anders ist.  Für diesen Artikel hier stand ihre Aussage zum Tod und Sterben im Vordergrund, nicht politische oder religiöse Hintergründe.

Auf jeden Fall ist sie schon sehr eigen in ihrer Art……

Einige Ausschnitte aus ihrem TED Vortrag zeigen diese erfrischend humorvolle Frau, habe einige Passagen aus ihrem Blog in eine deutsche Übersetzung gebracht.

„Was ist die Yoy of Dying?

Vor zweieinhalb Jahren begann ich mit der Entwicklung einer Show namens „Me and Reality“: Kann diese Beziehung gerettet werden?“ Ich war ziemlich aufgeregt, dass die Antwort „Ja!“ lauten würde. Meine historisch schlechte Beziehung zur Realität stellte sich heraus, dass sie auf einer falschen Prämisse basierte; die „Realität“, auf die ich mich bezogen hatte, war nicht wirklich die Realität. Es war Imposter Reality.

Nach dieser Offenbarung tauchte ich tief in die Quantenphysik und Chaostheorie ein, um zu sehen, ob ich die tatsächliche Realität finden konnte. Da ich einfach – endlich! – einen Film darüber gedreht – „Emily @ the Edge of Chaos“ – werde ich diese Reise hier nicht antreten.

Und erst nach der Drehzeit des Films, als ich mir das Bein so kompliziert brach, dass ich eine anschließende Operation und zwei Jahre im Rollstuhl zur Heilung brauchte, kam ich mit der tatsächlichen Realität ins Gespräch. Grenzen! Ich konnte sie nicht mehr leugnen oder versuchen, an ihnen vorbeizukommen, wie ich es immer getan hatte. Ich musste die Realität der Grenzen erkennen und meine Phantasie, Kreativität und einheimische Fröhlichkeit – meine gesamte Kompetenz – nutzen, um mit ihnen zu verhandeln. Und weißt du was? Ich habe mich als großartig in der tatsächlichen Realität herausgestellt!

All das ist in einem Vortrag dokumentiert, den ich auf der TED 2018 gehalten habe, so dass ich auch hier nicht darauf eingehen werde, außer zu sagen, dass meine neue, großartige Beziehung zur tatsächlichen Realität bald getestet werden sollte. Bei mir wurde Lungenkrebs der Stufe 4 diagnostiziert. War meine Beziehung zur tatsächlichen Realität real genug, um einer Begegnung mit der ultimativen Realität – der Mortalität – standzuhalten? Und ja! Bisher war ich auch mit dieser Realität sehr zufrieden.

Volle Offenlegung: Ich habe hier mehrere Vorteile, die vielleicht nicht für jeden zugänglich sind. Zum einen habe ich keine Angst vor dem Tod, ich habe Angst davor, mich selbst zu blamieren. Für die meisten Menschen sind die beiden beängstigendsten Wörter in der englischen Sprache „It’s cancer“; für mich sind sie „Everybody sing“.

Außerdem habe ich in keiner bestimmten Reihenfolge keine Kleinkinder, wenig finanziellen Stress, ein unglaubliches Unterstützungssystem für großartige Ärzte und Krankenschwestern, ein liebevolles und unterhaltsames Netzwerk von Familie und Freunden, eine Tochter, die nicht nur liebevoll und sehr unterhaltsam ist, sondern auch meine Einstellung zum Tod teilt und bereit ist, mich auf meiner Reise zu begleiten, ein Haus, das scheinbar abgelegen ist und doch eines, zu dem das gleiche Netzwerk von Familie und Freunden gerne wandert.“

Übersetzt mit https://www.deepl.com/translator

Und hier der Pfad für diejenigen Leser, die lieber zuhören……

https://www.newslichter.de/2019/03/ruecklicht-emily-levine/