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ein noch wohlgenährter hungriger Hund frisst Reste von der Strasse – Bildquelle pixabay

 

Ich mag weise Geschichten, nicht permanent, aber wohldosiert.

Folgende Geschichte finde ich spannend, da sie eine Beziehung zur heutigen Zeit in Europa herstellt, deren hungrige Hunde ein gewisses gefährliches Potential haben, welches nicht zu unterschätzen ist.

Dushan Wegener hat es mal wieder auf den Punkt gebracht, ich schätze seine philosophischen und sozialpolitischen Einblicke in das Tagesgeschehen sehr.

Vielleicht mag es dem Einen oder Anderen etwas merkwürdig vorkommen, daß eine gewisse Gruppe von Menschen als hungernde Hunde bezeichnet werden. Doch möchte ich genau Diejenigen bitten sich mal still zuückzuziehen und sich, ganz realistisch, unsere Welt anzuschauen, mit allen Konsequenzen und nicht nur schöngedacht……denn Freiheit und Frieden sind bei Hunger nicht mehr garantierbar.

Irgendwann reicht es nicht mehr aus, daß das hungernde Wesen sich mit Aas begnügt.

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Hund hat Aas aus dem Schnee gegraben, da er Hunger hatte – Bildquelle pixabay

 

Sie beginnt diesmal mit einer Geschichte über einen König der Probleme mit seinem Volk hatte…..sie ist Augen öffnend.

„Ein junger König kam zum Meister, erklärte sich selbst zum Schüler, und fragte, was der Meister ihm raten könne.

Der Meister sagte: »Zwei Ratschläge habe ich, und der erste ist: Legt euch einen harten Stock zu!«

Weil es sinnvoll ist, einen Ratschlag durch ein Beispiel zu bebildern, oder durch eine Geschichte, wenn es allgemeingültig sein soll, tat der Meister eben dies. Er erzählte: »Es war einmal ein Mann, der sammelte aus der Güte seines Herzens hungrige Straßenhunde auf, wusch sie, versorgte ihre Wunden und gab ihnen zu fressen.

Die Hunde lernten bald, dass sie sich nicht mehr um tote Ratten raufen mussten. Die Hunde wussten, dass wenn der Mann nach Hause kam, es stets Fleisch für sie gab. Die Hunde wurden gesund an Seele und Körper, aus den gescheuchten Straßenkötern wurden starke, stolze Hunde.

Die Zeit verging und das Fleisch wurde teurer. Das Geld des Mannes wurde knapp, Freunde halfen ihm nicht mehr so oft mit Geschenken aus. Es geschah immer häufiger, dass der Mann nach Hause kam und etwas zu wenig Fleisch mitbrachte.

Er konnte und wollte die Hunde nicht zurück in die Straßen schicken. Einerseits, so glaubte er, hatten sie längst das Jagen von Ratten und das Durchwühlen von Küchenabfällen verlernt, andererseits war es viel zu gefährlich, hungrige Hunde auf die Stadt loszulassen.

Schließlich geschah«, so erzählte der Meister, »wovor diese Geschichte warnt. Eines Tages kam der Mann nach Hause zu den Hunden, die er zu den seinen gemacht hatte, und er hatte kein Fleisch dabei. Die Hunde zitterten vor Hunger. Als der Mann sein Haus betrat und seine Hunde sahen, dass er kein Fleisch dabei hatte, rissen sie ihn selbst zu Boden und fraßen ihn auf.«

Der Meister gab dem jungen König eine Tasse mit Tee. Der junge König nahm sie, dankte, roch am Tee, lobte den Duft und stellte ihn ungetrunken auf den Teetisch vor ihnen. Es war dem jungen König verboten, außerhalb des Palastes zu essen oder zu trinken, denn man hätte ihn vergiften können. Es wäre dennoch sehr unhöflich gewesen, ihm keinen Tee anzubieten, also gab der Meister ihm Tee und der junge König nahm ihn an, würdigte ihn, aber trank nicht davon.

»Was hätte der Mann denn tun sollen?«, fragte der Meister, »was war sein Fehler?«

Um den König nicht in die Verlegenheit einer falschen Antwort oder einer Unsicherheit zu bringen, antwortete der Meister sogleich selbst: »Der Mann hätte sich beizeiten einen harten Stock zulegen sollen, um die Hunde abzuwehren, sollte sich die Notwendigkeit ergeben.«

Der junge König nickte, und er fügte an: »Warum waren die Hunde denn nicht dankbar für die Jahre, in denen es Fleisch gab?«

»Hunger ist stärker als Dankbarkeit«, sagte der Meister, »wenn ein Zahn mir weh tut, wird der Zahnschmerz ja auch nicht gestillt vom Gedanken an die übrigen Zähne, die gerade nicht weh tun.«

»Und dafür«, sagte der junge König, »braucht es einen harten Stock, wenn die Hunde hungrig werden. Und mit Stock meint ihr wohl meine Leibgarde?«

»Das ist nicht mein Fachwissen«, sagte der Meister, »das wisst Ihr besser als ich.«

Der junge König nickte, und er fragte: »Was war denn der zweite Rat?«“

Die Fortsezung der Geschichte und die Gedanken von Dushan Wegener dazu findet ihr HIER