
Vor einiger Zeit bekam ich einen Film zugesandt mit dem legendären Götz George in der Hauptrolle.
Es muss einer seiner letzten Filme gewesen sein, und wenn ich mir den Ausdruck von Götz George anschaue, wie authentisch er diese Sicht auf die Dinge und Menschen hat in dieser Rolle, dann frage ich ich schon, ob er eine Sicht hatte, die weit über das schöne Sehen hinausging und den Blick auf das reale Leben in unseren Großstädten zeigt.
Zivilcourage ist mehr als Gutmenschengeschrei und Alerta Alerta rufen, ist mehr als nen Kampf gegen Minderheiten und arme Geflüchtete zu führen, sondern ist die Tatsache den Mund aufzumachen und Dinge anzusprechen die nicht schön sind, sondern unrecht, gewalttätig, menschenverachtend und brutal….egal von welcher Seite sie ausgeübt werden.
Ich weiß nicht ob ich das in der Form so könnte, merke mein Unbehagen und merke mein schuldig fühlen, daß ich es nicht tue und mich bedeckt halte…..
Versuche immer noch in Diskussionen mit schönen Worten die Menschen zu überzeugen daß ihre GutSicht nicht angebracht ist, sondern eher kontraproduktiv was unsere Sozialisation und Gesellschaftsentwicklung anbetrifft.
Es ist ein Film, im Film haben die Darsteller Mut, und sie vermitteln uns um was es geht.
Wer von Euch ist so mutig wie der Buchhändler aus dem Film ????
Sitze jetzt hier, bin betroffen, bin nachdenklich…..
Gestern Morgen begegnete mir nach dem Dienst ein Schwarzer, der fragte wo es denn eine schon offene Bäckerei gäbe.
Meine Reaktion war als erstes Distanzierung, einen halben Schritt zurückgehen, den Mann genau zu inspizieren, ihm in die Augen zu schauen, sozusagen ein checkup stattfinden zu lassen, einen bodyscan.
Dann sagte mein Bauchgefühl „der ist in Ordnung, kannst antworten“
Ich tat es und der Mann bedankte sich und lächelte.
Danach war ich sehr nachdenklich, und jetzt nach diesem Film noch mehr.
Wie hat sich unsere Gesellschaft nur verändert…….der Multikulti Wahn hat es geschafft innerhalb von nur 5 Jahren eine Gesellschaft der Angst und des Misstrauens zu machen, hat es geschafft daß unsichtbare Mauern entstanden sind, die sie selber hochgemauert haben.
Wie rauskommen aus dem Dilemma…..?
Sagt es mir.
Zivilcourage – ein Film mit Götz George
Spontan ist mir unter der Dusche eingefallen, was sich aus soziologischer Sicht u.a. gegen Zivilcourage auswirkt:
– Filme, in denen die Mutigen unter die Räder kommen;
– Konditionierung durch Involvierte oder Aussenstehende;
– Gruppendynamiken in Blogs, Ethnien, Firmen, Klassen, Parteien, Glaubensgemeinschaften, Teams, Vereinen…;
– wo Ja-Sagende geehrt und Nein-Sagende verhöhnt werden und umgekehrt;
– eine Umgebung mit diktatorischer Führung (so und nicht anders);
– wo die Führungsperson parteiisch ist;
– Kreise, in denen es Tabuthemen gibt, welche Offenheit kaum zulassen;
– ein Ambiente, in dem nur Lieblingsthemen willkommen sind;
– wo Schatten abgespalten werden;
– wo sich durchgemogelt wird als Grundtendenz bzw. -haltung;
– einseitig internalisierte Ansichten bzw. selektive Wahrnehmung;
– wo Edelmut, Ehrlichkeit, Offenheit, unabhängiges Denken und Fühlen bestraft werden;
– wo es GewinnerInnen und VerliererInnen gibt;
– wo Gruppierungen lächerlich gemacht werden (♀, ♂, Andersartige…).
Bereits kleine Kinder, jeder Mensch merkt rasch, was im Umfeld beliebt oder unbeliebt ist und bewegt sich demgemäss innerhalb der implizit / explizit gesetzten Leitplanken. Was dabei zu Schaden kommt, peu à peu zerstört wird: die klare innere Führung, punktgenaue Intuition, (gegenseitige) Inspiration, Solidarität, Spontaneität, Authentizität und Aufrichtigkeit, echte und reife Auseinandersetzungen mit Themengebieten…
Genau genommen bringt uns fehlende Zivilcourage in Ecken, aus denen wir schwerlich mehr hinausfinden. Gibt es da einen point of no return? Ich hoffe, die gute Nachricht lautet diesmal nein.
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Erst einmal ganz herzlichen Dank euch Beiden für die wirklich hilfreichen Kommentare.
@Kunterbunt
Ich habe multikulturell als etwas Positives in der Vergangenheit erlebt, was sich durch 2015 arg geändert hat. Immer noch gibt es Menschen aus anderen Kulturen in meinem Freundeskreis, die selbst nur den Kopf schütteln was hier geschieht, darunter auch Muslime und viele aus dem im Film gezeigten Ethnie.
Hatte mal einen Kollegen in der Anerkennung, der allerdings sehr verächtlich uns Frauen gegenüber war. Er meinte er müsse sich nichts von einer Frau sagen lassen und den Hintern abwischen, das wäre für ihn als Mann nicht üblich, auch in der Pflege nicht….dafür wären die Frauen da. Was soll ich sagen, der hat die Anerkennung nicht geschafft, nicht weil er sich so uns gegenüber verhielt, nein weil er einfach zu locker mit dem Erlernen der deutschen Sprache umging.
@Hilke
Ja ich kenne beide Seten, die schöne Seite wo die Hilfe kommt oder sich die Situation entspannt weil der richtige Mensch plötzlich dazukommt…..
Und dann die andere Seite wie letztens, bei dem der agressive Mensch kaum zu bändigen war, der um sich schlug mit Stock und Infusionsständer, wo vier Leutz ihn festhalten mussten damit er überhaupt etwas zur Beruhigung bekommen konnte.
DA hilft sicherlich kaum ein Deeskalationsstrategie.
Oftmals agieren auch die Junkies so.
Oder letztens morgens, nach dem CSD, wo vier muslimische Jungs auf einen Schwulen losgingen, ihn beschimpften in übelster Art und Weise und dann das Messer zückten und dementsprechende Drohaussagen zu tätigen……da war mir mulmig und allen Anderen auch im Wagen. Nur die Fahrerin der U Bahn war mutig, hatte aber auch schon die Polizei über Funk geholt. …….doch da waren die Jungs schon längst geflüchtet.
Nach einem anstrengenden Nachtdienst braucht niemand so einen Scheiss !
Ich bin froh wenn ich nur wenig in solche Situationen komme, bei denen ich früher hineingegangen wäre um deeskalierend zu wirken…..hab aber das Gefühl daß dieses nicht mehr in der Form möglich ist.
Besten Dank nochmal…….
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Marietta, bevor ich’s vergesse:
Finde dein Bild mit dem Buch einfach süss. So hat in dem Alter meine Kusine Barbara ausgesehen.
In jungen Jahren habe ich in öffentlichen Parks mit fliessendem Brunnen multikulturelle Feste veranstaltet. Das war damals noch möglich ohne Bewilligung. Da gab es welche, die Gitarre spielen konnten und andere, die was zur Perkussion beitrugen. Griechinnen tanzten mit Kurden und Spanierinnen mit Argentiniern. Alle brachten sie was aus ihren Herkunftsländern zur Haupt- oder Nachspeise mit, weiters Sangría oder sonstige (Misch-)Getränke. Es war eine schöne Zeit! 🥤
In meinem Land hatten wir ja schon eine ganze Weile fast 1/4 Immigranten mit/ohne Frauen und Kinder. Das, was seit 2015 vorangetrieben wird, ist – wie du schreibst – ein anderes Kapitel und hinterhältig genug. Es schwächt unsere Länder enorm. Das Rumhängen in Gruppen kennen ja diese Leute von zuhause schon. Langweilen tun sie sich nicht. Und im Winter kann es bei denen auch sehr kalt sein. Hier haben sie im Vergleich dazu puren Luxus, ohne was dazu beizutragen.
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Bürgermut gibt es. Er ist uns allerdings strak erschwert, durch die gepushten Überschriften von Gewalt, no-go-areas etc. Dennoch gucken die Menschen mehrheitlich Krimis. Warum? Wenn doch angeblich >90% Frieden wollen, warum beschäftigt man sich dann überproportional mit Krieg, im eigenen Inneren, in den Familien, in der „Gesellschaft“? Hab ich mich oft gefragt. Das scheint gar nicht zusammenzupassen.
Nach allen Gesprächen, so round about über Themen die mit gewalt im Alltag zu tun hatten, kam ich zu dem Schluß, daß ein Reiz, größer als der Dauerschmerz im Inneren, die Angst, gesetzt wird durch Krimi und co. Also Horror, damit man danach satt ausschlten kann: die habens für mich ausgedrückt. Oder: Ist ja alles gar nicht so schlimm (wie im TV).
Die meisten Displaygucker glauben sowieso, alles sei eh nur für sie inszenierter Film, guck dir die Augen an, ich nenn das immer „die viereckigen Augen“, Maße wie Bildschirm.
Um Bürgermut zu zeigen, brauchen wir m.E. das Nicht-dazugehören-wollen, Unabhängigkeit von dem, was andere denken, sie stoßen einen gerne schnell aus, wenn man querläuft.
Wenn Zivilcourage „von oben“ kommt, (du weißt wie ich das meine?!) , dann sind wir geschützt, dann bekommen wir Unterstützung auch wenn wir das nicht sofort sehen können, dann werden wir notfalls stark wie ein Bär! Ich hab das mehrfach selbst erlebt.
Beispiel: Ich kam vom Spätdienst, es war dunkel, ca 21:30. Auf dem Weg zum Auto hör ich „Hilfe!“, Frauenstimme. Strassen menschenleer. Ich denk: Scheiße! Auch das noch! Als wär der Tag nicht schon voll genug von Notfällen gewesen!
Erster Impuls, ich gebs zu: einfach ab ins Auto etc. Dann: „Wenn du das wärst und ein andere würde einfach wegfahren.“
Ich fühlte mich hungrig, müde, du kennst das alles.
Also ich hin. Ein Mann bedrängt eine Frau, angeblich ihr Bruder, sie nimmt ihn in Schutz, sehr spoky. Was soll ich hier, hab Schiß, wohin entwickelt sich das noch? Bleib aber stehen wie angewurzelt u. bleib irgendwie im Gespräch mit den beiden.
Dann auf einmal kommt unser Oberarzt um die Ecke gerannt, der hatte das „Hilfe“ gehört! Er kümmerte sich dann drum, er hatte eine psych.-Dings-Ausbildung gehabt u. war dementsprechend geschult u. dröselte die Bruder/Schwester-Lüge auf, ohne daß es aggressiv wurde. Alles entspannte sich rasch, er hatte gelernt, deeskalierend zu agieren, wie auch die Polizie das kann.
Immer wenn ich Schiß hatte, aber wußte, ich muß da hin, heißt der Test vom Universum: „Wie agiert sie? Ist ihr klar, daß sie NICHT der Körper ist, oder schützt sie lieber ihren Körper als ein anderes wesen?“
Immer wenn Schiß da war, war aber auch die Kraft u. Unterstützung da. Wie aus dem Nichts. Doch begebe ich mich nicht leichtsinnig in riskante Situationen, höre auf meine Intuition.
Laber. Schwätz. Was wollte ich eigentlich sagen?
Ach ja, nochmal:
Wenn Zivilcourage „von oben“ kommt, (du weißt wie ich das meine?!) , dann sind wir geschützt,
das Universum schickt uns genau da vorbei, wo u. wenn es angebracht ist, daß einem Wesen geholfen wird und wir es können.
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**Dinge anzusprechen, die nicht schön sind, sondern unrecht, gewalttätig, menschenverachtend und brutal… egal von welcher Seite sie ausgeübt werden.**
Diesbezüglich scheint die Wahrnehmung der Menschen in hohem Maße unterschiedlich zu sein. Die Skala reicht vom Groben zum Feinen: Was für manche noch ganz passabel und manierlich ist, hat für andere die Grenzen des für sie lauteren, ethischen, seelisch-geistig Stimmigen längst überschritten.
Vorab: Den Film werde ich mir mit etwas mehr Zeit anschauen.
Liebe Mariettalucia
Das Thema Zivilcourage begleitet mich schon mein Leben lang. Nicht dass ich darüber verfügen würde, nein. Aber als immerhin sehr schüchternes Kind, da hypersensitiv auf verschiedenen „Kanälen“, setzte ich mich von klein auf für Gerechtigkeit ein – Gerechtigkeit in der jeweiligen Situation. Oft wurde ich dafür bestraft, obwohl ich „nur“ einem inneren, unüberhörbaren Impuls gefolgt war. Ich sagte z.B. in der 1. Klasse: „Wenn Kari vor die Türe geschickt wird, muss ich das auch, denn wir haben ja gerade beide zusammen geschwatzt.“ Oder ich habe mich für die ganze Klasse in einer bestimmten Sache eingesetzt oder für jemanden, der nicht die Kletterstange hochklettern konnte oder später für ein Team…
Ich konnte und kann bis zum heutigen Tag nicht begreifen, wieso Menschen Ungerechtigkeiten einfach zusehen und nichts sagen oder tun. So nehmen diese stetig zu statt ab. Sie nisten sich richtiggehend (oder eben gerade umgekehrt) ein in ein System.
Unrecht ist ein energieeffizientes Werkzeug zur Machtausübung. Verdrehen, ins Leere laufen lassen und Lächerlichmachen ebenso, wie vieles andere mehr.
In der Zwischenzeit, im Erwachsenenalter, habe ich herausgefunden, dass Ungerechtigkeiten weltweit geradezu kultiviert werden. Sie werden durch das Notensystem in der Schule, die Medien, die Steuern (das erste Mal fällt mir auf, was dieser Begriff bedeutet), das Lohnsystem, das Wording (ganz wichtig!) als Unkraut gesät und es wird dafür gesorgt, dass es reichlich spriesst und sich bis in die hintersten Winkel, sprich in alle Bereiche ausbreitet.
Umso wichtiger wäre es doch, wenn wir, die davon betroffen sind oder sowas aus Distanz feststellen, entsprechend reagieren. Ein Beispiel aus der Tierwelt: Gut Aiderbichl schreibt auf seiner Webseite [gekürzt] „Bei uns werden alle Tiere gleich behandelt. Niemals darf eines benachteiligt oder bevorzugt werden. Alle werden gleichzeitig gefüttert, auch wenn es um Leckerlis geht. Dabei betreiben wir keinen übergroßen Aufwand und vermenschlichen die Tiere nicht. Wir beobachten sie und haben festgestellt, dass sie sich hier mit der Zeit verändern. Sie müssen keinen Nutzen mehr erfüllen und zeigen sich gestärkt und fröhlicher. Ihr Selbstvertrauen wächst.“
Das Ingangsetzen und Vorantreiben von Ungleichgewicht und Ungerechtigkeit hat nach meiner Beobachtung ein Ziel:
die systematische Schwächung von Individuen bis hin zu ganzen Populationen, um als Machthabende obenauf zu schwimmen.
Dies ist auch der Grund, wieso sich Menschen zu ihrer eigenen Bestärkung und Sicherheit tendenziell auf die Seite des/der Machtausübenden stellen – durchaus verständlich, aber in jedem Fall kontraindiziert! Durch Mitgehen und Schweigen sind wir an manchen Stellen geschützter, eindeutig, aber nur bis zu einem gewissen Grad. Und der ist global längst überschritten.
Noch zur Begebenheit mit dem Mann nach dem Nachtdienst: Vorsicht ist nicht nur die Mutter der Porzellankiste, sie kann auch Gefahren vermindern. Du hättest den Mann bestimmt auch „gemustert“, wenn er anderer Herkunft gewesen wäre, ich jedenfalls schon 😉 Situative Vorsichtsmassnahmen zu treffen hilft, Angst reell zu verringern und die eigene Sicherheit zu erhöhen.
„Wie hat sich unsere Gesellschaft nur verändert…“
Sie hat sich rasend schnell verändert, durch die zahlreichen Programme im Hintergrund, sozusagen subliminale Werkzeuge, wovon Multikulti eines ist. Eigentlich wäre Multikulti eine echte Bereicherung auf diesem Planeten, dort, wo die jeweilige Kultur eben hingehört, an ihrem angestammten Platz. Die unterschiedlichen (Landschaften und) Kulturen sind im Grunde wunderschön. Ihre Durchmischung verwässert sie, verfälscht sie, beraubt sie ihrer Wurzeln, Stämme und Kronen mit einem Streich. Denn gerade die Krone soll ja nicht gleichmässig verteilt, sondern zentralisiert sein. Machtgleichheit und damit Gerechtigkeit und damit Gleichwertigkeit wird – wie dir hinreichend bekannt ist – radikal, von den Wurzeln her, manipulativ gesteuert entgegengewirkt.
„Wie rauskommen aus dem Dilemma…?“
Es stellt sich die grundsätzliche Frage, ob dies lediglich in individuellem Rahmen oder gesellschaftlich, kollektiv = miteinander, füreinander, nebeneinander geschehen kann. Jahrzehntelang hatte ich zuerst grosse, dann mittelprächtige, dann verbleichende Hoffnung, wir würden es auf übergeordneter Ebene schaffen, die Mechanismen zu durchschauen. Dagegen wurden (teilweise im Auftrag gewisser Kreise) unzählige Ideologien gesät, die irre ergebnisreich ins Kraut geschossen sind. Unser Festhalten an diesen Dogmen und Thesen, statt vereint für das Wohl der Menschheit einzustehen, lässt uns auseinandertriften. Wir lassen uns auseinandertriften…
Für viele bedeutet der Ausweg aus dem Dilemma den Ausstieg aus dem ‚System‘. Trotzdem hängen wir in hohem Maße von diesem ab, was die Versorgung mit Überlebenswichtigem, die Transport- und Kommunikationswege sowie den Austausch untereinander angeht. Ausstieg kann auch Vereinzelung nach sich ziehen, was natürlich von den Machtausübenden so gewollt ist.
Du siehst, die Frage bleibt schlussendlich unbeantwortet. Sie kann nur themenbezogen von denen beantwortet werden, die sich entschliessen, in bestimmten Bereichen zusammenzuarbeiten – oder eben von jedem Individuum für sich selbst . ⚖️
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