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sie schaut so schön aus, diese junge Frau in Verbundenheit mit ihren Ahnen – Bildfundstück bei pixabay

 

Samhain

Zu alten Zeiten gab es dieses Fest noch, lange bevor die Römer mit ihren Soldaten über das Land gezogen waren und die alte keltische Kultur zerstört haben.  Vom Süden kamen die Römer, vom Norden die Germanen und nahmen sich was es zu nehmen gab…..gern auch die Sitten und Gebräuche des eroberten Stammes, veränderten es und wandelten es um, bastelten es ein in ihr Brauchtum. Die keltischen Gruppen verschwanden irgendwann und nahmen ihr grosses Wissen über die Natur und die Zusammenhänge mit in ihre Welt, wo immer sie auch hingezogen waren….vielleicht übernahmen auch sie die Gebräuche der Germanen, durchmischten es.

Als dann die Christianisierung erfolgte, hatten die restlichen naturverbundenen Bräuche es schwer weiter zu bestehen. Da die römischen kirchlichen Herrscher merkten, daß diese Naturreligionen tief verwurzelt waren in den Menschen, so tief, daß es schwer war Ihnen die christlichen Dogmatismen überzustülpen, verkleidete man sie mit dem eigenen Gewand.

Somit setzten sie an die Orte, die ehemals für heidnische Zeremonien genutzt wurden, ihre dicken fetten Kirchenbauten hin und veränderten Jahreszeitenfeste und die dazugehörigen Rituale um in christlich adaptierte Festlichkeiten.

Auch das Fest für die Toten und Ahnen gehörte dazu, welches durch seine alberne Kommerzialisierung heutzutage wirklich noch jeglichen Rest an Hintergrund verlor.

Glücklicherweise gibt es immer mehr Menschen, die sich auf ihre alten Wurzeln besinnen, die dieses täuschende Spiel von kirchlich und politisch gewollter Beeinflussungen und Belehrungen nicht mehr mitmachen wollen.

Eine davon ist Hüter der Irminsul die auf ihrer Seite im fatzebuuk Forum, eine sehr schöne Erklärung über das Samhain Fest veröffentlicht hat. Ich hoffe es ist ihr recht, wenn ich es zum Teil hier veröffentliche, habe selbst dort schon lange keine Präsenz mehr.

„Samhain…Das Fest der Ahnen und Toten

„Wenn Hexen fliegen fröhlich jubelnd durch die Nacht, dann ist der Geist von Samhain erwacht!“

In den Neumond Nächten des feuchten und nebeligen Novembers endet die helle und warme Jahreszeit. Die Sonne ist nun schwach und kalt und schafft es kaum noch über den Horizont hinaus. Zum Jägervollmond oder Blutmond , wie die Oktobervollmondin auch genannt wird, ist aus der fruchtbaren Vegetationsgöttin nun die dunkle Totengöttin geworden, die über die Seelen Verstorbener und die Samen in der Erde wacht, so wie sie auch den Winterschlaf der Tiere hütet. Auch der Seelen geopferter Tiere nimmt sie sich zu dieser Zeit an. Und besonders Hellsichtigen begegnet die dunkle Göttin als alte hagere Frau, die im Wald 9erlei Holz** (aus 9 verschiedenen Holzarten) sammelt. Kräuter wurden oder durften nach Samhain nicht mehr gesammelt werden, was ja auch Sinn macht, denn sie enthalten nun viel weniger Kraft, dafür sammelte man nun aber verschiedene Hölzer und Wurzeln, denn diese enthalten die Wärme und Kraft aus dem vergangenen Sommer.***“

Es ist das Ende allen pflanzlichen und teilweise tierischen Lebens auf Mutter Erde, die lange Winterpause beginnt. Man kann den 31.Oktober als Ritualtag nehmen oder sich nach dem Mondkalender richten und zum 11. Vollmond feiern. Der Jahreskreislauf schließt sich hier nun und die alte Göttin ist unter die Erde in ihr dunkles Reich gegangen, um dort zu ruhen.

Es ist die Zeit der Einkehr, der Ruhe und des Besinnens auf die Familien, auf unsere Wurzeln und auf unsere Ahnen. Aber auch für die Verbindung mit der Anderswelt, durch Rituale und Magie.

Die Menschen beginnen die Früchte des Sommers und Herbstes, die im Laufe der Sommermonate gesammelt, verabeitet und eingekocht wurden nun mit den herbstlichen Früchten zu ergänzen, die in der ruhenden Naturzeit uns als nahrung dienen. Dazu gehören alle Arten von Knollen und Rüben, natürlich auch Kürbisgewächse und Nüsse.

Was heute der ausgehöhlte Kürbis an dem Tag ist, das war wohl früher eine Futterrübe oder Zuckerrübe, die ausgehöhlt wurde und mit einer brennenden Kerze innen an die Türschwelle des Hauseingangs gestellt wurde. Schwellen bedeuten den Übergang zur Anderswelt, zu der man gerade an diesem Tag eine besondere Verbindung hat.

„Man machte Räucherungen mit Beifuss und Wermut, Wacholder, Bilsenkraut, Tollkirsche, Eibe, Thuja, Bilsenkrautsamen, Lorbeer u.v.m. , denn alle diese Pflanzen geben einem die magische Kraft, um mit der Anderswelt zu kommunizieren. Aber auch, um in die Welt der Geister und Ahnen zu fliegen wurde geräuchert und der Rauch inhaliert. Es wurde auch Räucherware entzündet, um das Heim und die, die in ihm leben vor bösen Geistern und anderen negativen Einflüssen zu beschützen.“

In der Zeit um Samhain herum sind die Tore und Wege der Anderswelt geöffnet. Unsere Vorfahren aus alter Zeit wussten, daß wenn die Nebel über Wiesen und Wäder sich verteilten, die Zeit angebrochen war, in der die Ahnen aus der Anderswelt die Möglichkeit hatten, mal wieder bei uns zu weilen. Doch nicht nur die, auch Geister und Dämonen kamen aus ihren Welten gekrochen um ihren Unfug zu treiben….weshalb man allerlei Fratzenmasken und Puppen bastelte, um diese zu vertreiben.

„Genauso konnten auch die Verstorbenen und Ahnen über die Schwellen in die Welt der Lebenden treten und die lebenden Familienmitglieder trafen hierfür Vorbereitungen, um dann gemeinsam mit ihren Ahnen das Fest Samhain zu feiern, denn für sie bedeutete der Besuch ihrer Ahnen Glück. Es wurde für die Toten genauso gedeckt und gekocht, wie für die lebenden Mitglieder.“

Ein beliebtes Ritual meinerseits ist es, in den Tagen um Samhain eine Laterne aufzustellen am Fenster, und das Licht die ganze Nacht brennen zu lassen,

An Samhain direkt habe ich eine Art kleinen Gedenkplatz gestaltet mit Dingen aus der Natur wie Kastanien, kleinen Ästen, Waldfrüchten und Moos gestaltet, und Bilder von meinen Ahnen hineingelegt und einige Teelichter drumherum drapiert.

Dann wurde geräuchert.

Meine Lieblingskräuter waren Salbei, Beifuss, Wermut, Wachholderbeeren, noch besser die Nadeln ( die pieksen die Dämonen nämlich gerne ) , etwas Zimtstange, Patchouliholz.

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Nach dieser Grundreinigung lasse ich den Rauch einge Zeit einwirken, 10-20 Minuten, dann öffne ich die Fenster und lüfte alles durch.

Zur Abschlußräucherung verwendete ich meist Weihrauch, Benzoe Siam und Myrrhe, das duftete fein und hüllte die Räume in eine Art geweihte Stimmung ein ( genau deshalb hat sich auch die katholische Kirche diese Zeremonie mit dem Weihrauch abgegriffen ). Diesmal wird aber nicht gelüftet, sondern ich begebe mich in diese wundervoll geklärte Raumathmossphäre in eine Stillephase, Meditation und bringe mich in Verbindung mit meinen Ahnen.

Manchmal geschieht Begegnung sofort in der Meditation, in der Regel aber später auf der Traumebene.

Danach gibt es ein feines Essen, vielleicht alles rund um den Kürbis, einen feinen Obstwein,  einen Griesspudding mit Hagebutten-Rotweinsauce, vielleicht einen Glühpunsch und winterliche Zimtkekse.

Wenn man mit mehreren Menschen zusammen ist, dann kann man hinterher auch einen schönen Spaziergang in die Natur machen, velleicht mit selbstgebastelten Laternenlichtern…….das ist wirklich schön.

Vielleicht konnte ich Euch ein wenig inspirieren, was das Aufleben dieser alten Rituale anbetrifft……und ich kann nur sagen : ES WIRKT !!!!!

Aber darüber in einem anderen Artikel.