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Viren-Bakterien-Keime im Dunkelfeld / als auch bei pixabay

 

Wir alle kennen es sicher zur Genüge.

Da wurde früher schon Tetanus geimpft was das Zeugs hielt, wenn das Kindelein beim Spielen sich verletzt hatte und etwas Schmutz die Wunde verunreinigte. Bei uns glücklicherweise nicht, denn Oma und Mutti hatten so ihre Spezialrezepte.

Bei kleinen Wunden, Kratzern von Tieren und Dornengestrüpp, kleine Schnitte, da half meistens das Ausspülen unter kaltem Wasser und dann SPUCKE 😉

Ich entsinne mich an viele, viele Stürze mit den Rollschuhen, offene Knie und Hände dadurch, und immer wieder gut durchsetzt mit Blut und Steinchen und Dreck. Da wurde die Wunde auch ausgespült, und dann mit Quark und Honig Auflage versorgt. Gab es dann immer noch Entzündung wenn die Wunden verschlossen waren, dann kamen Umschläge mit essigsaure Tonerede Lösung zur Anwendung, die damals zu jeder Hausapotheke gehörte.

Ein altes Rezept ist 1 : 1 : 4 Lösung.  Dazu benötigt man 100ml vergällten Spiritus, 100 ml essigsaure Tonerde ( Aluminiumacetattartrat Lösung ) . Wenn man alte morsche Bettücher hatte, dann wurden die nicht weggeworfen, sondern man benutzte sie für solche Umschläge. Dazu wurde ein Streifen Tuch komplett durchnässt mit der Lösung, dann ausgedrückt und der Wundbereich damit umwickelt. Darüber kam locker ein zweiter trockener Streifen oder eine Wickelbandage. Oma empfahl Ruhe, wir Kinder bekamen unseren heissen Tee oder Kakao und unser Lieblingsessen wie Milchreis mit Zimt und Zucker oder Eierpfannkuchen mit hausgemachter Marmelade…..dann sah die Welt schon gleich besser aus, sicherlich das beste Stimulanz für unser Heilungsgeschehen in der Physis. Dieser Wickel wurde 2-3 mal pro Tag gemacht und meist war nach drei Tagen die Entzündung raus. Länger sollte es auch nicht gemacht werden.

Hatte man Entzündungen direkt in der Wunde, mit Eiterbildung, dann kam auf den Wundrand Zinkpaste und auf die Wunde ein Klecks Honig vom Imker Onkel und eine trockene Kompresse drauf, dann ein Wickelverband. Es tat sauweh, da die Enzyme im Honig ordentlich gearbeitet haben und die Wunde reinigten, aber es half…..man konnte förmlich zuschauen wie die Wunden heilten.

Tja, das waren auch alles Methoden mit denen ich in der Dermatologie zu Beginn der 80iger Jahre noch gearbeitet habe; da gab es Vieles zur Wundversorgung, welches dann Mitte/Ende der 80iger Jahre von den Verbandsstoffherstellern verdrängt, ich möchte schon fast sagen, verboten wurde.

Wenn ich jetzt Kollegen dies erzähle, dann schütteln sie schon fast angewidert den Kopf und sagen „das ist alles altmodisch und nicht mehr zeitgemäss, die moderne Wundversorgung sei da viel besser und hätte bessere Erfolge“. Genau das kann ich nicht bestätigen, aber ich kann bestätigen, daß die Produkte der Hersteller eine gute Gewinnmarge ergeben. Und wenn ich dann noch sehe, daß die „Wundmanager“ in den Kliniken, alle von den einzelnen Wundversorgungsfirmen geschult werden, dann kann man sich eins und Eins zusammenzählen.

Wie dem auch sei, bei uns haben die alten Rezepturen prima geholfen, es benötigte keine Impfungen für uns Kinder…..

Leider hatte bei mir die Panikmache gewirkt, daß ich eine Impfung erhielt, als ich einen Gegenstand aus dem Klinikkeller holen musste und so unglücklich an einer scharfen Kante hängenblieb, dass es mir den Schuh aufriss und den Zeh……damit musste ich in die Ambulanz, denn es blutete heftigst. Dort mussten sie mir Tetanusimpfung geben, da es ja ein Dienstunfall war…..und natürlich hatte ich Angst, bei all den Keimen die um mich in der Klinik umherschwirrten.

So ist das mit der Angst, wird sie genährt , dann frisst sie sich voll wie ein kleines Ungeheuer und kann gar nicht genug bekommen. 🙂

Doch nun geben wir dem Herrn Rolf Kron das Wort…..