Titelbild: Twitter-Screenshot von Connor Betts

9 Tote, mindestens 27 Verletzte. Und die „deutschen“ Medien halten sich bedeckt.

Von David Berger, Mi. 08. Aug 2019

Während die deutschen Medien ausführlich über das vermutlich rechtsextrem motivierte Massaker von El Paso berichten, hört man bislang zu dem ganz ähnlichen und fast zeitgleichen Blutbad von Dayton wenig. Das Motiv sei unklar, hieß es lange. Dabei gab es dazu in den USA bereits seit längerem wichtige Informationen: der Täter war offensichtlich nicht nur Satanist, sondern fanatischer Trump-Gegner und bei der US-„Antifa“ aktiv. David Berger berichtet.

Während zu dem Massaker von El Paso zahlreiche Informationen zur Tat, dem Täter und seinen vermutlichen Motiven in den deutschen Medien bekannt wurden, gab es zu einem ganz ähnlichen Angriff in einem Ausgehviertel in Dayton (Ohio) nur spärliche Informationen. Auf offener Straße hatte der 24-jährige Täter um kurz nach 01 Uhr in der Nacht von Samstag auf Sonntag das Feuer auf die Passanten gerichtet, dabei neun Menschen getötet und mindestens 27 teilweise schwer verletzt.

(Der Polizei zufolge feuerte der Todesschütze binnen einer knappen halben Minute 41 Schüsse ab, was auf eine ziellose Auswahl seiner Opfer hindeutet. Dann wurde er – nur 30 Sekunden, nachdem er selbst das Feuer eröffnet hatte – von einem auf Streife befindlichen Polizeibeamten erschossen. Höchstwahrscheinlich hat die Polizei damit das Ausmaß des Blutbades erheblich begrenzt, denn der Massenmörder führte bis zu 250 Schuss Munition mit sich. JFB)

Connor Betts, so der Name des Attentäters, soll schusssichere Schutzkleidung getragen und eine Waffe mit besonders vielen  Patronenmagazinen benutzt haben. Während man sich über die Motive des El Paso-Attentäters sehr schnell im klaren war, melden deutsche Medien zu Dayton nach wie vor: „Motive unklar“. Selbst die NZZ berichtete kurz und knapp:

„Die Polizei teilte mit, dass der mutmaßliche Täter von Dayton ein 24-jähriger Student ist. Laut Polizei war seine Schwester unter den Opfern. Über mögliche Motive ist bisher wenig bekannt. Nach ersten Erkenntnissen handelte es sich um einen Einzeltäter. Die Bürgermeisterin bestätigte, dass der Tatverdächtige eine kugelsichere Weste getragen habe und eine «sehr grosse Waffe» mit mehreren Magazinen bei sich hatte. Er trug insgesamt 250 Schuss Munition auf sich. Seine Waffe hatte er so modifizieren lassen, dass sie als Sturmgewehr funktionierte.“

Täter bezeichnet sich selbst als „Antifaschist“ und„Satanist

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