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so viele unterschiedliche Wesen unter einem Dach, nicht immer so ganz einfach – findet auch die Froschgesellschaft bei pixabay

 

Es ist noch gar nicht so lange her, daß ich merkte: Ich möchte irgendwie anders leben…. Seit Jahrzehnten lebte ich nun alleine, fühlte mich auch meist sehr wohl damit, denn ich hatte immer sehr angenehme Wohnverhältnisse mit netten Mitmietern als auch oft tollen Vermietern.

Wenn ich da an meine gute Eleonore in Bremen denke, mei war das schön mit ihr. Sie war eine aktive Frau, hatte ein goldenes Händchen für alles was blühte und ein ebenso goldenes Händchen für das Kochen. Oft traf sie sich mit Freunden zum gemeinsamen Dinieren und ich durfte dann die Vorkosterin sein.

Wir hatten gemeinsame Reinemachtage, bei denen immer mal wieder ein Kaffeeplausch eingelegt wurde, denn sie arbeitete beim besten Bäcker des Bezirks und brachte immer wahre Leckereien mit….einmal sassen wir auf der Treppe, umgeben von unseren Staubsaugern, die Haustür sperrangelweit offen, damit wir etwas von der Nachbarschaftswelt mitbekamen und die von uns 😉  ……auf einmal kam ihr die Idee „lass uns mal so ein richtig ekliges Bio Dinner planen“. Insgeheim hatte sie ja schon ihr italienisches Dinner zusammengestellt, aber sie wollte ihre Freunde mal ein bissl veräppeln, denn DIE waren alle Fleischfresser……;-)

Damit die Sache rund lief köpfte sie kurzerhand ihre Flasche Sambuca und wir probierten nun die Kaffeebohne im Schnaps anzustecken. Kein Erfolg, lag wohl am Glas.

Also zweiter Versuch mit neuem Glas in anderer Form. Kein Erfolg, neues Glas.

Mittlerweile wurden wir ganz luschtig…….gackerten wie die Hühner, sodaß selbst die vorbeigehenden Nachbarn aufmerksam wurden.

Für den dritten Versuch mussten die guten uralten Gläser von Tante Lieschen herhalten, die waren groß und hatten die optimale Form…….ein Jubel als die Oberfläche brutzelte und unsere Kaffeebohne auch.

Das Ergebnis der beiden besoffenen Hühner, das vegetarische Dinner, findet er am Schluß……bitte nicht gruseln 😉

Das Zusammenleben im Haus von Eleonore und mir ist zwar nicht so gewesen wie im folgenden Film gezeigt, aber ich möchte erwähnen, sowas in der Richtung Eleonore gibt es halt sehr selten……

Die Problematik die im Film auftreten sind die, die auch ich kenne von meiner Zeit der Vorplanung für ein Mehrgenerationenwohprojekt. Auch uns fehlten ganz stark die jungen Leute, obwohl es in der Stadt lag und die Vorraussetzungen für Schule und Kindergarten optimal lagen. Ein Kommen und Gehen auch bei uns der Fall gewesen, es zog sich sehr lange hin, zu lange für mich, sodaß ich wieder ausgestiegen bin…….

 

 

Und nun das Rezept für das vegetarisch fürstliche Dinner…..

Aperitif:  dünner Kräutertee mit einem selbstgebackenen Müslikeks ohne Zucker

Vorspeise: gut gereifter Mainzer Handkäse mit einer Obstessig Senf Honig Vinaigrette

Vorsuppe: Hildegard von Bingen’s Dinkelgrießsüppsche mit Vitamin Hefe Extrakt Würze

Hauptgericht: Hirsebällchen mit Tofu Bratlingen und Brennesselspinat

Nachspeise: gedünstete Apfelspalten mit Rosinen und Soyamilchvanillesosse

Hört sich im nachhinein gar nicht mal soooo schlimm an, gelle ? Aber damals, es ist ja nun schon über 20ig Jahre her, da war es eine grausige Vorstellung so etwas zum Dinieren serviert zu bekommen.

So ändern sich die Zeiten….