
Manche behaupten, vedische Frauen seien das Heimchen am Herd und haben ihrem Ehemann bedingungslos zu gehorchen. Vielleicht ist das das Wunschdenken einiger Männer. Vielleicht auch von bequemen Frauen.
Zumindest eine vedische Frau sieht das völlig anders, nämlich Olga Waljaewa, russisch-vedische Autorin und 4-fache Mutter.
Piet, 7.4.19
——————————————————————-
Eine echte, weibliche Frau ist unbequem. Sie weiß ganz genau, was sie will und hat auch keine Angst zu bitten. Sie verfügt über Selbstwertgefühl und handelt nicht mit sich selbst und ihrem Körper. Sie ist emotional. Manchmal ist sie sehr emotional. Sie hört sich selbst zu und es ist sehr schwierig, gegen ihren Willen ihr etwas aufzuzwingen. Sie sieht den Sinn ihres Lebens und ist nicht bereit, es aufzugeben. Sie ist lebendig. Sie ist weder ein Roboter noch eine Puppe. Sie ist unvorhersehbar, impulsiv, wandelbar und emotional. Mit anderen Worten – eine echte, weibliche Frau ist unbequem. Sie ist nicht vorhersehbar. Sie lässt sich nicht in die Knie zwingen. Sie lässt sich nicht ausnutzen oder missbrauchen oder unterdrücken.
Viel bequemer ist diejenige Frau, die im Alltag alles auf ihren Schultern trägt, auch wenn sie darum nicht gebeten wird.
Viel bequemer ist diejenige Frau, die leicht ins Bett zu bekommen ist, ohne dass der Mann für sie und ihr Glück die Verantwortung übernehmen und ohne dass er sich an seine verführerischen Versprechungen halten muss.
Viel bequemer ist diejenige Frau, die keine Wünsche äußert und um nichts bittet.
Viel bequemer ist diejenige Frau, die es geschafft hat, alle ihre Gefühle zu unterdrücken und nie mehr zu schreien und zu weinen.
Viel bequemer ist diejenige Frau, die jahrelang die Pflichten einer Ehefrau erfüllt, ohne eine Ehefrau zu sein, weil sie Angst hat, diesen Mann, der sie nicht zur Ehefrau nehmen will, zu verlieren.
Viel bequemer ist diejenige Frau, die auf gleicher Augenhöhe mit einem Mann das Geld verdient.
Viel bequemer ist diejenige Frau, die die ganze Zeit Hosen trägt, weil sie in Hosen alle Aufgaben der Welt erledigen kann.
Viel bequemer ist diejenige Frau, die Schikane und Hohn seitens ihres Ehemannes toleriert.
Viel bequemer ist diejenige Frau, die sich selbst völlig vergessen und vernachlässigt hat.
Viel bequemer ist diejenige Frau, die nicht ablehnen kann und der man jegliche Gedanken und Wünsche widerstandslos eintrichtern kann.
So eine Frau ist in der Tat viel bequemer im Alltag, doch kann man sie tatsächlich lieben? Und kann sie sich denn selbst noch lieben?
Es gibt so eine Hypothese: eine Frau kann nur 2 Wege gehen – entweder ist die Frau bequem oder sie ist glücklich. Diese 2 Wege führen in komplett verschiedene Richtungen. Auf jedem dieser Wege lernen wir verschiedene Dinge.
Um glücklich zu sein, muss man lernen, auf das eigene Herz zu hören und ihm auch zu folgen.
Um bequem zu sein, muss man alle Meinungen um sich herum zu Herzen nehmen und ihnen auch anschmiegen, auch wenn du es nicht möchtest.
Um glücklich zu sein, muss man lernen zu wünschen und das Gewünschte anzunehmen, man muss lernen zu lieben und die Liebe anzunehmen.
Um bequem zu sein, muss man lernen, alles abzugeben, alles aufzugeben und niemals nach etwas fragen.
Um glücklich zu sein, muss man lernen, das eigene Potenzial zu offenbaren, das bereits in dir drin steckt.
Um bequem zu sein, muss man einfach das machen, was in der Gesellschaft akzeptiert und als richtig betrachtet wird, auch wenn es deiner Natur widerspricht.
Um glücklich zu sein, muss man lernen, „Nein“ zu sagen. Sag akkurat und höflich „nein“. Sag „nein“ zu all dem, was dich nicht glücklicher macht.
Sag „nein“ zu den Menschen, zu den Tätigkeiten, zu den Lebensmitteln – zu all dem, was dich nicht glücklicher macht.
Eine bequeme Frau nimmt alles an, was ihr angeboten wird – egal, in welcher Menge und was überhaupt angeboten wird. Eine bequeme Frau kann überhaupt nicht „nein“ sagen.
Um glücklich zu sein, muss man manchmal – oder auch oft – gegen den Strom schwimmen. Eine weiße Krähe zu sein, jemandem als überholt, altmodisch oder komisch erscheinen.
Um bequem zu sein, muss man einfach alles das machen, was auch alle Menschen um dich herum machen. Dafür braucht man nicht mal sein Hirn einzuschalten.
Das Wichtigste, was man wissen muss – der Weg einer glücklichen Frau führt letztendlich dazu, dass alle Menschen um sie herum ebenfalls glücklich werden. Neben einer bequemen Frau gibt es kein Glück. Neben einer bequemen Frau gibt es vielleicht eine gewisse und zeitlich begrenzte Befriedigung, während man sich gegenseitig ausnutzt. Neben einer bequemen Frau gibt es ein gleichmäßiges und komplett vorhersehbares Gefühl des Komforts. Doch Glück gibt es nicht.
_______________
Olga Waljaewa, russisch-vedische Autorin und 4-fache Mutter.
Übersetzung aus dem Russischen von Ilja Potrebitsch
Ich habe meinen Vater verachtet, als er mir Tipps für eine gute Ehe geben wollte, denn seine Ehe war auch suboptimal. Aber er hat sein Bestes gegeben aus seiner eigenen Erziehung und seiner eigenen Überzeugung.
Meine Mutter hat ihre kleine Firma aufgegeben, um sich vollständig um uns Kinder kümmern zu können.
Als ich selbst heiraten wollte und Kinder bekommen, konnte mir niemand sagen, wie das nun funktioniert, was sich ändert, was die Ziele sind, wie wir uns optimal verhalten usw. ganz besonders nicht sog. „Beratungsstellen“, die haben eher Angst und Unsicherheit verbreitet.
LikeLike
Ja das ist doch mal ein schöner Artikel vom Ilja Potrebic !
Ich sehe es ähnlich wie der Herr Ilja.
Wäre nur nicht auf die Idee gekommen die Frauen bequem zu benennen, aber irgendwie stimmt das schon, sie sind sehr bequem da sie allen Herausfrorderungen, die damit zu tun haben, sich mit dem eigenen Ego auseinandersetzen zu wollen, ad acta gelegt werden. Glücklich sind sie damit nicht, was man nur leicht an den verkniffenen Gesichtszügen und ihrer Körperhaltung erkennen kann.
Eine Frau, die sich gern als Frau im üblichen Verständnis bewegen möchte, hat es in der heutigen Gesellschaft ziemlich schwer. Ich möchte fast sagen daß sie regelrecht angefeindet wird dafür, daß sie eine traditionelle Rolle einnehmen möchte.
Die arbeitenden Frauen erklären sie dann ganz fix zur Schmarotzerin die sich bequem zuhause ausruht, wenn sie arbeiten müssen.
Vielleicht ist das nur ihr Neid und ihre Projektion auf das, was sie nicht mehr haben.
Nämlich das Recht eine traditionell lebende Frau sein zu wollen, die damit sogar ihr Lebensglück gefunden hat.
Unsere Mutti war so eine Frau, denn ich hab sie mal gefragt ob sie traurig ist keinen Beruf hat lernen zu können ( schwierig damals nach dem Krieg gewesen )
Sie sagte mir “ schau mal Kind, ich bin von früh bis spät am arbeiten in Haus und Garten, säen und ernten, das Alles verarbeiten, dem Mann den Rücken frei halten damit er sich von seiner anstrengenden als Kellner auch etwas erholen kann, nebenbei noch euch Kindern ein warmes Essen zu bereiten, eure Hausaufgaben zu begleiten, Nachbarschaftskontakte pflegen, sich um die Omma kümmern, die Gräber der Ahnen pflegen und und und……wie soll ich da noch arbeiten ???“
Da wurde mir erstmals bewusst WIEVIEL eine Hausfrau und Mutter tatsächlich leistet und dafür keine finanzielle Entlohnung bekommt.
Dafür erhält sie aber viel mehr, nämlich Dankbarkeit und Liebe der Menschen die ihre Arbeit wahrnehmen und schätzen.
Ich erinnere mich zum Beispiel daran, mit wieviel Freude sie zu jedem Wochenende uns allen leckeren Kuchen gebacken hat und wie groß ihre Freude war wenn er ruckizucki verputzt war……
LikeGefällt 1 Person