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Herbst im Waldviertel an einem der kleinen Seen – gefunden bei pixabay
Es gibt einen Heimat und Kulturverein, welcher seit 1951 in regelmäßigen A.bständen sich mit dem Waldviertel und seiner Geschichte beschäftigt und diese öffentlich macht.
Es macht Laune in den gut gelisteten Archiven herumzustöbern, um ein bissl was zur Geschichte des schönen Gebietes zu erfahren, vor allem auch über die Menschen dort. Sehr eindrucksvoll fand ich das Heft, in dem es um alte traditionelle Familiennamen im Waldviertel ging, aus dem folgende kurze Abschnitte stammen…….
Kapitel 8
Vor den allgemeinen Ausführungen möchte ich im folgenden einen kurzen
Überblick über die Geschichte der Besiedlung des Landes im 12. und 13.
Jahrhundert durch bayrische und fränkische Rodungsbauern geben, weil sich
dadurch manches auch für die Entstehung der Namen erklären läßt. Wie die
Regional- und Lokalforschungen in neuerer Zeit ergeben haben, besaßen die
Rodungsbauern (Kolonisatoren) eine bevorzugte Rechtsstellung, zum Beispiel
das Erbrecht und das Recht zum Waffentragen, an Stelle von Freistift und
Leibeigenschaft. Sie war die Voraussetzung dafür, daß sich junge Bauernfamilien
aus dem Altsiedelland bereitfanden, die schwere Rodungsarbeit im Grenzgebiet
des „Nordwaldes“ („silva nortica“) durch zuführen und Siedlungen zu errichten.
Sie hatten damals den Rang von „Wehrbauern“ – ähnlich den „Grenzern“ auf dem
Balkan oder in Ungarn und Polen – die stets bereit sein mußten, um den Pflug mit
der Waffe zu vertauschen, wenn es galt, das Grenzland zu verteidigen. Die
jeweiligen Rodungsführer, die im Auftrag der Rodungsherrschaften –
Hochadelige und landesfürstliche Ministeriale – die einzelnen Rodungstrupps anführten, und später ihre Nachkommen standen noch jahrhundertelang an der Spitze der Wehrbauern einer Siedlung. Sie gehörten ursprünglich dem Kleinadel an und besaßen in jeder größeren Siedlung einen Wehrhof, der landwirtschaftlich besser als die übrigen Bauernlehen ausgestattet war. In ihrer Eigenschaft als herrschaftliche Amtmänner und Ortsrichter waren ihre Erben „Freibauern“, die im Anfang anstelle von Steuern und
Robot Hof- und Heeresdienste ihrer Grundherrschaft leisten mußten, wobei die Zehentabgabe als Kirchensteuer an den Diözesanbischof auch für sie galt. Als diese Wehrbauern im ausgehenden Mittelalter verbäuerlichten, das heißt keine Heeresdienste mehr leisteten, verblieben sie dennoch als „Beutellehner“ ihrer Herrschaft Freibauern, die nur die Lehenstaxe beim Tod des Herrschafts- oder des Hofbesitzers leisten mußten. Die
Stellung der Freibauern läßt sich beispielsweise in der Herrschaft Weitra bis zum
Jahr 1862 noch nachweisen. Aber auch die rechtlich nicht mehr bevorzugten
Besitzer ehemaliger Wehrhöfe stehen heute noch als sogenannte „Hofbauern“ bei
der Ortsbevölkerung in hohem Ansehen.
Kapitel 2
Vielleicht hat die bevorzugte Stellung der Waldviertler Rodungsbauern als
„Erblehner“ und „Hofbauern“ mit dazu beigetragen, daß die echten Familienna-
men, ähnlich wie bei den Bürgern in Städten und Märkten, schon relativ früh
auch bei den Bauern entstanden und festgeworden sind. Bei vielen
bodenständigen Bauernfamilien von heute kann man mit einer an Sicherheit
grenzenden Wahrscheinlichkeit nachweisen, daß sie von kleinadeligen
Bauernführern des Mittelalters abstammen. Ein Zeugnis dafür sind die
Nachkommen ehemaliger Hofbauern, die ebenso standesbewußt wie der Adel, bis
in unsere Zeit fast nur untereinander heirateten und in Einzelfällen sogar die
Erbfolge innerhalb ihrer Familie durch eine Art von „Fideikommissabmachung“ regelten.
Natürlich hat das Waldviertel noch einiges Andere zu bieten, zum Beispiel Leckereien wie Folgende, bei dem mir jetzt schon das Wasser im Munde zusammenläuft…..
Lainsitztaler Erpfi-Roulade (man kann sie auch vegetarisch füllen….)
Doch auch der Geist soll nicht zu kurz kommen, in dem Falle sind es die Naturgeister, die mit Hilfe von Destillation eingefangen werden und erst wieder in unserem Körper frei werden und ein gewisses Wohlgefühl erzeugen……so man nicht zu viel davon intus hat.
Und für alle die gern ein bisser’s laufen oder grössere Wandertouren unternehmen, auch dafür eignet sich das Waldvierteler Gebiet vorzüglich.
Doch nun zu einem ganz besonderen Projekt im Waldviertel, eine Gemeinde in der Gemeinwohlorientiertheit im Focus der Ortsbewohner steht. Arbeit wie bisher verstanden bekommt ein anderes Gesicht, macht sich sozusagen „arbeitslos“ 😉
Arbeitslos sind jetzt schon viele Menschen, vor allem bedingt durch eine immer stärker wachsende Digitalisierung und der Förderung künstlicher Intelligenzroboter.
Bedingungsloses Grundeinkommen kann ein Weg sein in Zukunft damit umgehen zu können….darum geht es in folgendem Film aus dem Waldviertel.