soup-445051_640
Ommas Erbsensuppe – hier bei pixabay geköchelt

In diesen Tagen um Weih-Nacht-en sind auch viele Einnerungen präsent an ein Leben vor dem, was jetzt das Leben in seinen Pfoten hält. Auch damals war nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen gewesen, aber das Miteinander, der Zusammenhalt in Not-Zeiten, das stand im Vordergrund.

Meine Grosseltern waren sehr einfache Menschen, hatten wenig an materiellen Gütern, aber hatten eines, ein riesengrosses, offenes und ehrliches Herz.  Opa war der Handwerker in Haus und Werkstatt, schaffte es wundervolle praktische Dinge herzustellen, reaprierte so lange bis die Dinge auseinanderfielen. Omma dagegen war die Handwerkerin in Garten und Küche. Sie schaffte es aus NICHTS etwas zum Essen zu basteln, und es schmeckte herrlich…..

Eines dieser Rezepte, welches aus Notzeiten stammt, ist die gute, alte sämige Erbsensuppe, die aus getrockneten Erbsen hergestellt wurde. Hülsenfrüchte sind nicht nur in Indien, sondern auch in unseren Landen schon immer eine nahrhafte Speise für die ärmeren Menschen gewesen.

Später kam dann ein findiger Konservenfabrikant namens Johann Heinrich Grünenberg ( warum hab ich dabei grad so eine bestimmte Assoziation an unsere „Freunde“ ? ) daraus entstand die Idee eines der ersten Fertiggerichte herzustellen, nämlich die Erbswurst, die in für die Truppen in Kriegszeiten gut gelagert werden konnte und eine einfache Mahlzeit darstellte. Aber auch in der normalen Bevölkerung fand die Erbswurst schnell Abnehmer, da es damit weitaus schneller ging als die übliche Zubereitung.

Mein Rezept habe ich in Erinnerung an Omma traditionell zubereitet und ich möchte Euch daran teilhaben lassen…..

Man benötigt für ca. 4 Personen :

400g grüne oder gelbe Schälerbsen,  1 mittelgrosse Zwiebel, 1 Apfel, 4 grosse mehligkochende Kartoffeln, etwas Sellerie, eine Möhre, etwas Lauch, Salz, etwas Rauchsalz für diejenigen die keinen Speck oder Wurst bevorzugen, Pfeffer,  Fett ( Butter, Öl, Schmalz oder was immer für euch passend ist ), Liebstöckelkraut, etwas Muskat, milchsauer vergorenes Sauerkraut,  eventuell Schmand oder Sauerrahm.

Nun geht’s auch schon los 😉

Die Erbsen werden über Nacht in der mindestens doppelten Menge Wasser eingeweicht. Am nächsten Tag das Wasser abgiessen und die Erbsen gut abspülen. Ja nicht das Einweichwasser nehmen, denn das ist das was die heftigsten Winde bei uns im Bauch erzeugt und auch unsere Gelenke schmerzen lässt, wenn es in unseren Körper hineinkommt.

Die Erbsen haben sich nun stark vergrössert und werden mit der eineinhalbfachen Menge Wasser aufgegossen. Nun aufkochen ( Fleischfutterer geben ihr Kassler, Bauchspeck oder Mettenden dazu ) und ca. eine gute Dreiviertelstunde sanft vor sich hin köcheln lassen……und ja nicht salzen, sonst sind sie am nächsten Tag noch nicht weich !

Ca. 10 Minuten vor Ende der Garzeit, kommt das ganz fein geschnittene Gemüse ( bis auf das Sauerkraut ) dazu und endlich darf auch gesalzen werden….und gewürzt ebenso, je nachdem wie es Euch beliebt. Ich habe zum Beispiel noch ein wenig kleingeschnippelten Ingwer mit hineingetan. Dann nochmals abschmecken, gut die Hälfte der Erbsen / Gemüsegemenge abfüllen und die Suppe pürieren, dann das abgeschöpfte Gemüse wieder hineingeben. Fett dazugeben, nochmals abschmecken, Muskat zum Schluss erst darüberreiben, etwas Sauerkraut auf  Suppenteller drapieren und die schöne heisse Suppe einfüllen und mit einem Klecks Schmand krönen.

Hab es grad gemampft…..da werden Einnerungen wach, auch ohne Swijnkraam drin 😉

Sie lässt sich sehr gut auch in einem Feuer-Topf zubereiten, am Lagerfeuer oder wenn mal der Strom sich dünne macht direkt in die Glut stellen….allerdings sind da die Abläufe ein wenig unterschiedlich. Es gibt gute Videos darüber im Netz, müsst mal nachschauen.

Viel Freude beim Nachköcheln und guten Appetit !