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der kleine Same der Esskastanie / gefunden bei Pixabay

Durch meine langjährige Beschäftigung mit dem Thema des Sterbens, gerade auf beruflicher Ebene, bin ich auch in Kontakt gekommen mit Menschen, die bis heute den Kontakt zu den geliebten Menschen nicht verloren haben.

Dieses Titelbild repräsentiert es für mich sehr gut, die Vergänglichkeit des Alten, in der schon das Neue drin enthalten ist und dem Leben zuwinkt……

 

 

Ein kleiner Erlebnisbericht…..

Eine Hospizkollegin konnte Nachts nicht runter in das Untergeschoss gehen wo die Hauswirtschaftsräume lagen und unsere Wäsche gewaschen wurde. Sie trug auch immer langärmelige Hemden unter dem Kittel, da sie es spürte wenn die vielen Wesenheiten aus dem Jenseits da waren um ihre geliebten und ungeliebten Seelen in Empfang zu nehmen. Sie berührten sie, denn sie war sehr feinsichtig und durchlässig.

Wer jetzt sagt, dass es ihre Angst wohl war, die sie so empfinden liess, dem kann ich nur sagen nein, sie hatte einfach Respekt vor den Wesenheiten, die je nach Bewohner auch nicht immer freundlich und zuvorkommend waren. Oft spielten sich vor unseren Augen menschliche Dramen und Tragödien ab, wir Pflegenden sind da hautnah und mittenmang gewesen, haben vermittelt, haben unterstützt darin, Verbindungen an diesem Punkt in Heilung bringen zu können. Die schönen Erlebnisse überwiegen jedoch weitgehendst.

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Myrrhe – gefunden bei Pixabay

Wie stark die Energien der Anderweltler noch im nachinein vorhanden sein können zeigt folgendes Beispiel:

Wir hatten ein halbes Jahr lang viele, viele Verstorbene gehabt, manchmal pro Tag zwei. Es war Weihnachten und wir dachten uns, dass es jetzt um die Zeit der Rauhnächte eine gute Zeit für eine Reinigungsräucherung sei, denn die war in der letzten Zeit viel zu kurz gekommen…..trotz einer nur kleinen Anzahl von Bewohnern, gab es intensive Betreuungsarbeit bei drei Hinübergehenden.

Dann am zweiten Weihnachtstag waren nur noch 5 Bewohner übrig, deren Zustand eigentlich ganz stabil war.

Wir hatten ein Ritual ausgearbeitet, welches leicht anwendbar war für jeden aus dem Team. Wir begannen im Keller, räucherten bis in den kleinsten Winkel hinein, selbst im alten Klostergewölbekeller, wo der Lagerraum des Hausmeisters lag.

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äthiopischer Weihrauch – eingesammelt bei Pixabay

Wir zogen weiter durch das gesamte Haus, durch alle freien Räume bis oben zu den Umkleiden und dem Dachboden, wo die geschenkten Dinge von Verstorbenen lagerten, die wir für die Tombola aufgehoben hatten oder für Flohmarktverkäufe…….denn jedes Hospiz muss ca. 10% über Fundraising selbst erwirtschaften, nur 90% werden von den Kassen übernommen. Das bedeutete für das kleine Hospiz 100.000 Euronen pro Jahr reinholen zu müsen, da sonst wenig Geld für Anschaffungen und Verschönerungen vorhanden war. Ach ja, noch erwähnenswert ist, dass unsere sogenannten „christlichen Vereine“ den Mitarbeitern erheblich weniger an Lohn zahlen, ein Hospizmitarbeiter wie ein Altenpflegender eingruppiert wird. Unglaublich aber wahr ! Doch nun weiter….

Nachdem wir überall geräuchert hatten, liessen wir den Wind durch das gesamte Haus  wehen um alle noch vorhandenen Reste zu vertreiben, die wir in unserem Ritual nach draussen gebeten haben. Danach fand eine Art Weihe der Räume statt mit Weihrauch, Myrrhe und Benzoe Siam, nebst Rosenblütenblättern einer guten Freundin aus ihrem Garten. Es roch ganz angenehm und man konnte förmlich die Veränderung spüren, diese neue Stille und Reinheit der Räumlichkeiten, die sogar unsere Besucher feststellen konnten.

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Rosenblätter dufteten mir entgegen bei pixabay

Was soll ich sagen……an Silvester war das gesamte Haus leer, was noch nie vorgekommen ist. Erst am sechsten Januar kam der erste Bewohner wieder ins Haus. Diese Zeit benötigte wohl das Haus für die letzten Reinigungsaktivitäten.

Leider ist schon wieder so viel an Negativität dort eingezogen, unsere Institutionsvorstände haben sehr schnell dafür gesorgt, dass Dunkles das Licht auffrisst.

Es gab eine Zeit, da auch ich und meine Geschwister die Nähe der Ahnen verspürt haben, wenn sie uns nahe waren, um uns still aber sehr präsent im Hintergrund Unterstützung zu geben, Wege aufzuzeigen und Vieles mehr.

Mir selbst hat unsere Mutter einige Male gezeigt welchen Arbeitsplatz ich nehmen oder wohin mich der Lebensweg führen soll. Einmal hat sie sogar ganz klar den Weg in meine neue Wohnung gezeigt, sogar die Tatsache, dass dort zur Zeit noch Grossbaustelle war, da der Altbau komplett saniert wurde.

Also wer sagt, das alles sei Humbug, der irrt gewaltig 🙂

 

 

 

 

Für alle Interessierten gibt es den Santiago Verlag , der Einiges an Lektüre hat.

Und auch diese zwei Bücher hier kann ich Euch ans Herz legen „Licht ohne Schatten“ von Sabine Mehne  und den  „Segelfalter“ von Andrea von Wilmowsky